Geschichte
Seit 1891 gibt es in der damaligen Moorkolonie eine eigenständige Kirchengemeinde, die aus der „Pfarrkollaboratur“ mit der Gemeinde Hage hervorgegangen ist. Bis zur Fertigstellung des Betsaals 1895 war Schoof’s Mühle am Kanal der Sitz des ersten Pastors.
Der Betsaal mit angebauter Pfarrwohnung blieb und wurde schließlich zur Kirche ohne Namen. In älteren Dokumenten wird sie noch „Moorkirche“ genannt, in neuerer Zeit schlicht „Dorfkirche“. 1960 wurde ein Glockenturm angebaut. Als 1970 ein separates Pfarrhaus („Pastoorenhuus“) gebaut wurde, erhielt die Gemeinde durch die nun leerstehende Wohnung ein geräumiges Gemeindehaus. Dieses wurde nach dem Neubau eines Gemeindehauses 1997 abgerissen.
Kunsthistorisch Wertvolles gibt es wenig. In einem Bericht des Amtes für Bau- und Kunstpflege heißt es, die Kirche sei derart verbaut, dass die Epochenmerkmale nicht mehr schlüssig abzulesen seien.
Prägung
Die Kirchengemeinde hat seit spätestens den 1950er Jahren eine besondere Frömmigkeitsprägung, die seinerzeit auf das Wirken des langjährigen Pastors Siegfried Wilke zurückzuführen ist. „Typisch Berumerfehn“ ist eine Frömmigkeit, in der Bibel und Gebet, Mission und Evangelisation eine große Rolle spielen. „Wir geben unser Bestes für Jesus, damit unsere Mitmenschen ihn kennenlernen“, lautet der Leitspruch aus dem 2013 erarbeiteten Leitbild der Gemeinde.
Dabei pflegt die Gemeinde gute Kontakte über den konfessionellen Tellerrand hinaus zu den Freikirchen im Rahmen der Ev. Allianz.
Gemeindeleben
Hervorstechend ist das vielfältige Gemeindeleben, das über die gesamte Woche viele Angebote aller Altersgruppen bereithält.
Vormittags gibt es Angebote für Kleinkinder bzw. Mutter-Kind-Gruppen.
Der Konfirmandenunterricht findet 14tägig in zwei Jahrgängen statt und schließt beinahe nahtlos an die Jugendarbeit an.
Am Wochenende finden Kinderstunde, Jungschar, Teenkreis und Jugendkreis, sowie der Kindergottesdienst parallel zum Erwachsenen-Gottesdienst („Hauptgottesdienste“ gibt es in Berumerfehn nicht) statt.
Die Gottesdienste sind abwechslungsreich und zudem gut besucht. Als besondere Gottesdienstform ist der „Lighthouse-Gottesdienst“ zu nennen, der viermal im Jahr an einem Sonntagnachmittag stattfindet und bewusst Lebensthemen anspricht.
Für Senioren wird ein Seniorennachmittag angeboten, Geburtstagskinder ab 80 Jahren werden u.a. durch einen Besuchsdienst geehrt.
Eine feste Organistenstelle gibt es nicht mehr. Somit wird ein Großteil der Kirchenmusik durch ehrenamtliche Musiker abgedeckt, z.B. durch den Posaunenchor oder eine Band.
Gegenwärtige Situation
Durch den 2014 gegründeten Förderverein Berumerfehner Kirche e.V. ist es möglich, weiterhin eine volle Pfarrstelle vorzuhalten. Der Förderverein definiert in der Satzung seinen Zweck in der Förderung des missionarischen Gemeindeaufbaus. Dazu gehört maßgeblich eine volle Pfarrstelle, damit u.a. Fortbestand, Koordination und Begleitung des überwiegend ehrenamtlich geschulterten Gemeindelebens gewährleistet werden kann.