Kirche in Resterhafe
Die Ev.-luth. Kirchengemeinde Dornum-Resterhafe
gehört mit ihren beiden Bezirken Dornum (und den Ortschaften Dornumergrode und Dornumersiel) und Resterhafe (Ortschaften Butterburg, Reersum, Resterhafe und Schwittersum) zu den kleineren Gemeinden im Kirchenkreis Norden. Das Gemeindeleben für und mit den 1183 (Stand: 04.04.2024) Gemeindegliedern (815 Dornum und 368 in Resterhafe) wird durch das ehrenamtliche Engagement von Gemeindegliedern wie Kirchenvorsteher:innen getragen.
Das Leitmotiv der gemeinsamen Arbeit lautet: „Den Menschen und der Küste nahe …“
Wir heißen Sie herzlich Willkommen zu unseren Angeboten: „Café Kinderwagen“, „Kinderbibelmorgen“, „Spielenachmittag“, „Kreativkreis“, „Frauentreff“, „Bibelge-sprächskreis“ oder „Posaunenchor“ in unserem Dornumer Gemeindehaus, in der Kirchstr. 16 in Dornum.
In „Uns Tuun“ und in das Gemeindehaus Resterhafe laden wir ein zum „Gärtnern in Uns Tuun“ und zur „Teerunde“. Sie finden uns in der Ubbo-Voss-Str.1.
Aktuelle Informationen zu unseren Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage oder auch in unserem Gemeindebrief, der regelmäßig von engagierten Gemeindegliedern ausgetragen wird.
Zur Geschichte unserer Kirchen(gemeinde) …
Balthasar Ahrend schrieb in der zweiten Hälfte des 17. Jh., dass Resterhafe die Mutterkirche der Dornumer als auch Westerholter Kirche sei. Die Kirche Resterhafe wurde vermutlich Anfang der zweiten Hälfte des 13. Jahrhundertsauf einer etwa fünf Meter hohen Warf erbaut.
Älter als der schriftliche Erstbeleg des Ortes von 1481 ist die große Glocke im freistehenden Glockenturm (1473), welcher sich südöstlich der Kirche befindet.
Die Anlage rund um die Kirche - insbesondere Uns Tuun, ein natürlich angelegter Garten in Form eines Fisches (Erkennungszeichen der ersten Christ:innen) - lädt nicht nur an Erholung und Entspannung interessierte Urlaubsgäste aus Nah und Fern zum Verweilen ein. Auch in unserer kleinen Dorfkirche lohnt der Besuch, birgt sie doch so manchen „Schatz“. Bei Ausgrabungen im Inneren konnte noch der Fußboden eines Vorgängerbaus nachgewiesen werden. Der rechteckige, frühgotische Backsteinbau mit Granitquader-fundament birgt:
- einen hölzernen Lettner zwischen Chor und Schiff
- ein dreiflügeliges Altarretabel (um 1624/29) vom Dornumer Häuptling Hero Moritz von Closter und seiner Frau gestiftet – mit einem Gemälde von P. Gottfried Kittel (amt. 1831-1839)
- eine gotische Sakramentsnische in der Ostwand
- einen kelchförmigen, achteckigen Taufstein mit quadratischem Fuß aus dem 15. Jh.
- eine hölzerne Kanzel mit Schalldeckel (1690)
Zu den namhaften Pastoren von Resterhafe zählt Pastor David Fabricius (amt. 1584-1602), der auch als Astronom, Kartograf und Historiker aktiv war.
Pastor Ubbo Voß, der Ende der 1960iger Jahre mit über 90 Jahren den Dienst aufgab, war der letzte eigene Pastor von Resterhafe. Die Kirchengemeinde, die stets zu den kleinsten ostfriesischen Gemeinden gehörte, blieb vakant und wurde schließlich 1973 pfarramtlich mit Dornum verbunden. Seit 2023 sind beiden Gemeinden die Ev.-luth. Kirchengemeinde Dornum-Resterhafe.
Die Ev.-luth. St. Bartholomäus-Kirche stammt aus der zweiten Hälfte des 13. Jh. Die Backsteinsaalkirche auf Bruchsteinfundament liegt an der Südseite des historischen Ortskerns von Dornum auf einer Warft und entstand als Tochterkirche von Resterhafe.
Im Norden der Kirche befindet sich der Ende des 13. Jh. errichtete freistehende Glockenturm. In ihm findet sich mit „Johanna (f´)“ die wohl älteste Glocke Ostfrieslands (um 1200). Die Anlage rund um die Kirche mit ihrem Friedhof, dem alten Baumbestand und ihrer Geschichte lädt nicht nur Glaubende, sondern auch historisch interessierte Gäste aus Nah und Fern zu einem Besuch und zum Verweilen ein. Unsere kleine Dorfkirche birgt in ihrem Inneren so manchen „Schatz“:
- den Altar der Bildhauerfamilie Cröpelin aus Esens, der im Hauptbild die Kreuzigung (eine zeitgenössische Kopie eines Bildes von A. van Dyck) zeigt und der durch das Wappen der Kankena und von Closter bekrönt wird,
- die frühbarocke Kanzel (um 1660), die Gerhard III. von Closter und seine Frau stifteten und die ebenfalls durch die Bildhauerfamilie Cröpelin gefertigt wurde,
- die um 1270/1280 entstandene gotische Sandsteintaufe (westfälischen Typus) mit ihrer Taufschale aus dem Jahr 1967,
- die zweigeschossigen Emporen an der Westseite (mit der Gerhard von Holy Orgel, 1710/1711) und Nordseite (mit Herrschaftsprieche des Häuptlingsgeschlechts Closter-Kankena),
- die zweitgrößte, 1999 restaurierte, historische Orgel Ostfrieslands und zugleich eine der größten Dorforgeln Norddeutschlands und schließlich
- die Gruft der Herrlichkeit zu Dornum, deren Restauration 2012 abgeschlossen wurde.
… und ihren Angeboten nicht nur für touristische Besucher:innen
Von Ostern bis zum Reformationstag öffnet beide Kirchen ihre Türen für alle Besucher:innen im Rahmen der verlässlich geöffneten Kirche in Dornum in der Regel von von 14-17 Uhr (Mo.-Fr.). An Sonntagen besteht nach dem Gottesdienst noch bis 12 Uhr die Möglichkeit, die Kirche zu besuchen.
In Resterhafe ist die Kirche ganztägig zugänglich. Seit März 2020 gehört die Kirche Resterhafe als erste im Kirchenkreis Norden zur offiziellen Radwegekirche der Landeskirche Hannovers.
Manche:r besucht die St. Bartholomäus-Kirche in Dornum, weil die Häuptlingsgruft mit ihren restaurierten Särgen dazu einlädt, in die Vergangenheit der einstigen Herrlichkeit Dornum einzutauchen.
Andere Besucher:innen reisen eigens aus dem Bundesgebiet und sogar aus dem Ausland zur „Nachtorgel bei Kerzenschein“ an, die in den Sommermonaten (Juli/Agust) jeweils am Freitag um 21 Uhr stattfindet. Orgelfreund:innen können bei Kerzenschein den Klang der Königin der Instrumente genießen.
Der „Raum der Stille“ auf der ersten Empore lädt zur Einkehr / zum Gebet ein. Eine Spielecke für Kinder, ein Bastelbogen für junge Orgelbauer:innen, Malmöglichkeiten, sowie ein Bücherregal (aus dem auch Bücher mitgenommen werden dürfen) laden auch unsere jüngsten Besucher:innen zum Verweilen ein.