Erfolgreiche Partnerschaftsarbeit im Sudan

Hage, 12. Mai 2015

Rundum positives Resümee zur Partnerschaftsreise im Januar

Erfolgreiche Partnerschaftsarbeit im Kirchenkreis Norden: Beim aktuellen Treffen des Sudan-Arbeitskreises zog Pastor Rolf Meyer-Engeler ein positives Resümee zur Partnerschaftsreise im Januar dieses Jahres. Hier sein auswertender Bericht:

Drei Ziele hatte sich die Gruppe um die Lehrerin Iris Matuschek aus Hage, die Lehramtsstudentin Nantke Neumann aus Norden und Pastor Meyer-Engeler (Hage) mit neun Schüler/innen vorgenommen:

1. Freundschaften mit der muslimischen Welt

Wir waren wieder zu Gast in der Khartoum Diplomatic School, wohnten in den Elternhäusern der Gastgeber-Schüler/innen und gingen mit ihnen jeden Tag zur Schule. Mit den Familien oder in der Gruppe lernte jeder nach und nach die Zwölf-Millionen-Stadt Khartoum-Omdurman kennen. Die Schulleiter-Familie lud uns zu einer Bootsfahrt zum Sonnenuntergang auf dem Nil ein, wo der Blaue Nil aus Äthiopien und der Weiße Nil aus Uganda sich treffen und gemeinsam als Nil weiterfließen nach Ägypten. Bei diesem wunderbaren Erlebnis fügte sich die Gruppe aus ostfriesischen und sudanesischen Schülern immer fester zusammen.

2. Bedrängte Christen stärken

Hier ist die Finanzierung eines weiteren Klassenraumes (Kosten zirka 2500 Euro) angefragt, um dem Ansturm der vielen Kinder von „draußen“ (200 Bewerbungen) teilweise gerecht zu werden. Der Ansturm von draußen war für unsere SchülerInnen das wohl härteste Erlebnis dieser Reise: Viele Kinder von der Straße wollten auf das Schulgelände, um etwas zu essen und Wasser aus dem Wassertank zu bekommen. Die Grundschul-Lehrer schickten sie zurück, weil sie Angst vor Chaos auf dem Schulhof hatten. Da Frühstücksbrote übrig waren und auch im Tank noch Wasser war, konnten die Kinder von „draußen“ noch versorgt werden, als die 360 Schüler in ihren Klassen oder unter den Sonnendächern saßen. Die Bilder von heranstürmenden hungernden und durstigen Kindern mit zerrissener Kleidung werden uns wohl noch lange in Erinnerung bleiben.

Nach dem Gottesdienst am letzten Reisetag konnten wir noch mit einer Gruppe der Gemeinde im Rohbau des neuen Gemeindehauses gemeinsam essen und in kleinen Gruppen miteinander sprechen. Alle konnten Fladenbrot, eine Soße mit Bohnen und etwas Gemüse genießen: sehr einfach und sehr lecker!

3. Projekte vor Ort auf den Weg bringen

Für das Behandlungszimmer und die anderen Räume werden wir um Hilfe bei der Finanzierung von Fenstern, Türen und Zementfußböden gebeten. Das Ziel ist, einmal pro Woche den Einsatz von einem Arzt oder einer Krankenpflegerin zu organisieren. Dafür sind noch insgesamt 2000 Euro nötig. 2500 Euro konnten wir schon im Sudan hinterlegen, weil so viele Gemeindeglieder im Kirchenkreis Geld für die Sozialprojekte gespendet hatten. Vielen Dank dafür von den Menschen in Thaura, in Jebarouna und auch von einer Pastorenwitwe, die Sozialarbeit im Frauengefängnis in Omdurman macht und jetzt Vitaminkekse, Seife und anderes für die inhaftierten Mütter und ihre Kleinkinder kaufen kann!

Wir wurden reich beschenkt durch überwältigende Freundlichkeit und Gastfreundschaft, durch lebendigen Glauben von armen und ganz anderen Menschen – und trotzdem konnten wir helfen und ermutigen, weil wir einfach nur da waren mit Herzen, Mund und Händen für Freundschaft mit muslimischen Familien, Bestärkung von bedrängten Christen und Bildungs-Perspektiven für Kinder, die nur diese eine Chance haben: Lernen im Kindergarten und in der Schule.

P.S.: Die Flugkosten werden von den Teilnehmern und Leitern selbst getragen. Dadurch können die Spendengelder zu 100 Prozent in die Sozialprojekte fließen.

 

GESUCHT: Lehramtsstudent/in oder Lehrer/in für den Deutschunterricht in Khartoum

Die Khartoum Diplomatic School, eine englischsprachige internationale Schule mit 550 Schülern aus 32 Nationen, sucht von August 2015 bis April 2016 eine/n Lehramtsstudenten/in mit Bachelor-Abschluss oder eine/n Lehrer/in.

Deutschunterricht soll für Kinder und Jugendliche von elf bis 17 Jahren in Lerngruppen erteilt werden. Ziel sind erste Abschlüsse bei Sprachprüfungen am Goethe-Institut in der Zwölf-Millionen-Stadt Khartoum-Omdurman. Flugkosten, Wohnung und ein ausreichendes Entgelt werden garantiert.

Khartoum-Omdurman ist die sicherste Hauptstadt Afrikas und bietet einen kulturell und geografisch faszinierenden Erlebnishorizont. Sehr aufgeschlossene Eltern, ein Austausch mit dem Kirchenkreis Norden und eine sehr gute Kooperation mit dem Goethe-Institut und der deutschen Botschaft garantieren eine ausgezeichnete Vernetzung für viele Lebensbereiche.

Nähere Informationen kann Pastor Meyer-Engeler geben (unter Telefon 04931/974063).