Startschuss: Gnadenkirche Tidofeld wird saniert!

Norden, 10. Januar 2011

Nach über 5 Jahren Finanzierung gesichert - Dokumentationsstätte wird aufgebaut

Nach gut 5 Jahren ist es endlich so weit: Die Gnadenkirche Tidofeld wird saniert und baulich auf ihre zukünftige Bestimmung vorbereitet: Sie soll die überregional bedeutende "Dokumentationsstätte zur Integration der Flüchtlinge und Vertriebenen in Niedersachsen und Nordwestdeutschland" aufnehmen.

Gemeinsam mit anderen Vertretern des Vereinsvorstands Gnadenkirche Tidofeld e.V. hatte Superintendent Dr. Kirschstein in einer Pressekonferenz Erfreuliches mitzuteilen: "Dies ist der offizielle Startschuss für unser Projekt!" Mit dem Gang an die Öffentlichkeit signalisiere man allen Stiftungen und Geldgebern den Maßnahmenbeginn. Denn nachdem die GLL Aurcih in Zusammenarbeit mit dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege rund 70.000 Euro bewilligt habe, sei die Finanzierung endlich gesichert. Insgesamt werde die Bausanierung rund 160.000 Euro benötigen, von denen der Kirchenkreis Norden 60.000 Euro bereitstelle; außerdem sei es gelungen, 30.000 Euro von der Stiftung Niedersachsen zu bekommen.

Auch der Geschäftsführer des Vereins, Pastor Anton Lambertus, unterstrich die große Freude über den jetzt zügig voranzutreibenden Baubeginn: "Schon vor zweieinhalb Jahren haben wir den ersten Antrag eingereicht, um Gelder aus dem `Integrierten Ländlichen Entwicklungs-Konzept´ (ILEK) zu erhalten. Obwohl uns seinerzeit sogar Bürgermeisterin Barbara Schlag vor Ort unterstützt hat, musste alles mehrfach überarbeitet werden, um endlich allen Vorschriften zu genügen." Erleichtert zeigte sich auch Prof. Bernhard Parisius, Wissenschaftlicher Leiter des Projekts. Unter seiner Führung werden ab sofort zwei weitere wissenschaftliche Mitarbeiter die Bearbeitung der vorliegenden Zeitzeugen-Interviews vorantreiben und sich verstärkt auf die Suche nach möglichen Exponaten begeben.

Ausstellungsdesigner Marcel Wouters (Eindhoven, Ndl.) war extra angereist, um die grundlegende Bausanierung auf die technische Vorbereitung der Dokumentation abzustimmen. Gemeinsam mit Architekt Heiko Kremer, der als Vorstandsmitglied die Bauleitung übernimmt, wurden erste Pläne erarbeitet. Das kirchliche Amt für Bau- und Kunstpflege wird ebenfalls beteiligt. Wenn alles optimal läuft, soll die Sanierung bis zum August des Jahres abgeschlossen sein.

Wie lange es bis zur Eröffnung dauert, hängt allerdings von weiteren Faktoren ab. Die Finanzierung der Dokumentation selbst - zu der modernste mediale Technik beitragen soll - ist erst zu etwa 60% gesichert. Die Befürwortung weiterer Anträge auf finanzielle Unterstützung steht noch aus, man dürfe allerdings optimistisch sein, so die Vertreter des Vorstands.