Harmonischer Kirchenkreis-Konvent zum Thema „Gut, gesund und gern arbeiten“
„Das war ein richtiger Wow-Moment“, sagte eine Teilnehmerin beim Feedback – und solche Momente gab es viele! Zum letzten Mal unter Leitung von Superintendent Dr. Helmut Kirschstein, beschäftigte sich der Konvent aller Pastor:innen und Diakon:innen des Kirchenkreises Norden vier Tage lang mit dem elementaren Thema „Gesundheit“. Angesichts drohender Überlastungs-Symptome in einem herausfordernden Beruf ein wichtiges Thema – zumal nach zwei Jahren Corona!
Wegen der Pandemie musst der Konvent denn auch zweimal verschoben werden. Als Referentinnen hatten Kerstin Dierolf (Gemeindeberatung/Coaching, Verden) und Sabine Rösner (Personalberatung, Hannover) mit einem kleinen Vorbereitungsteam ein Programm entworfen, das viel Zeit für die Selbstreflexion und das Gespräch in Kleingruppen eröffnete. So kamen sich die Theologen nicht nur selber auf die Schliche („meine Gesundheit, gute Vorsätze und die Kompetenz zum Scheitern“), sondern tauschten sich in erstaunlicher Offenheit über ihre persönlichen Analysen aus. „Das Vertrauen zueinander ist von Tag zu Tag gewachsen“, lautete eine der erfreulichen Rückmeldungen. Dieser Vertrauenszuwachs ließ es auch zu, miteinander selbstkritisch über den Stand der „Arbeitsbewältigung“ zu reflektieren. Am Ende traten nicht nur eigene Schwachpunkte, sondern auch persönliche Ressourcen deutlich zu Tage. Dafür spielte nicht zuletzt die „geistliche Gesundheit“ eine wichtige Rolle. Und die Überwindung des eher typischen Einzelkämpfer-Daseins auch: In regionaler Zuordnung entwarfen die Teilnehmer:innen Schritte zur gemeinsamen Bewältigung der Arbeitsverdichtung.
Manches gelang im spielerischen Miteinander: Fröhliche Phantasie steckten die Geistlichen in den Entwurf eines „Asklepions“, also eines inspirierenden Gesundheitsortes, an dem sie selbst und engagierte Gemeindeglieder aufatmen und sich erholen könnten. In diesem Sinne nutzen sie auch das Beisammensein mit Spielen und Liedern zur Gitarre, einem erholsamen Ausflug ans Steinhuder Meer und einer Klosterbesichtigung, bei der Prior Arend de Vries auch die sanierten oder völlig neu erbauten Räume der Bibliothek vorstellte. Die Teilnahme am Abendgebet in der Klosterkirche („Hora“) und an den Morgenandachten in der nahen Akademie setzten einen spirituellen Rahmen, der das gemeinsame Aufatmen förderte. Dazu trugen nicht zuletzt die komfortable Unterbringung im neu erbauten „Slaphuus“ des Predigerseminars und – bei bestem Sommerwetter – lange Spaziergänge in den Wäldern rund um das Kloster bei. Bei der gemeinsamen Auswertung plädierten viele dafür, solche Konvente in Zukunft nicht mehr alle zwei Jahre, sondern jährlich zu veranstalten – um „gesund“, vielleicht aber sogar noch besser und lieber im Beruf arbeiten zu können.