Individuell wie gesellschaftspolitisch: Pressekonferenz stellt umfangreiches Programm vor
Dass Kirche eben nicht nur einmal in der Woche der Gottesdienst am Sonntagvormittag ist, die Konfirmandengruppe oder der Nachmittag für Senioren im Gemeindehaus, das soll einmal im Jahr im Rahmen der „Woche der Diakonie“ besonders deutlich werden. Seit 2005 gibt es dieses Angebot im Kirchenkreis Norden für alle, die sich einmal unverbindlich näher informieren wollen, hier und da hereinschauen, mitmachen, dabei sein. In diesem Jahr steht die Zeit vom 4. bis 11. September unter dem Motto „Füreinander“.
Die Lasten des Lebens gemeinsam zu tragen, das sei ureigenste Aufgabe der Christen, erläuterte der Norderneyer Pastor Stephan Bernhardt als Vorsitzender des Diakonieausschusses des Norder Kirchenkreises im Rahmen einer Pressekonferenz. Erstmals ist in diesem Jahr auch seine Insel Norderney mit einem „Tag der offenen Tür“ vertreten. Die neue Anlaufstelle der Diakonie in der Jann-Berghaus-Straße 78 öffnet am Montag in der Zeit von 10 bis 14 Uhr ihre Pforten.
Die sozialen Dienste und Initiativen näher kennenlernen – das soll in der gesamten Woche an verschiedenen Stellen im Altkreis Norden möglich sein. Eröffnet wird die Woche der Diakonie am Sonntag in der St.-Ansgari-Kirche in Hage. Hier stellt sich, just zum runden 70. Geburtstag des landeskirchlichen Besuchsdienstes in den Gemeinden, der neue Hager Besuchsdienst vor.
Das Mit- und Füreinander bewusst leben und erleben können alle Interessierten am Mittwoch, 7. September. In der Zeit von 10 bis 14 Uhr laden der Tagesaufenthalt und die Norder Tafel zum Einander-Kennenlernen ein. Jane Hruska und Elmar Schürmann stellen die Institution vor, eingeladen sind neben allen Unterstützern, Ehrenamtlichen, Spendern, Mitarbeitern der beteiligten Institutionen alle, die einfach mal reinschnuppern und erfahren möchten, was da im Gebäude an der Ecke der Norddeicher Straße/Brummelkamp tagtäglich passiert. Nicht nur Dieter Hülsebus als Leiter der Diakonie wünscht sich, dass mehr Menschen die Gelegenheit an dem Tag nutzen und kurzentschlossen vorbeischauen.
Flüchtlingshilfe ist derzeit nicht nur in ganz Deutschland ein hochwichtiges Thema. Wer sich konkret damit beschäftigen möchte, ist beim Frauenkreis Osteel/Leezdorf am Nachmittag dieses Mittwochs ab 15 Uhr eingeladen. Der Abend gehört ab 18 Uhr dann all jenen, die für sich selbst und andere etwas mitbringen möchten. Zu einem „bunten Begegnungsabend“ lädt das Team der „Arche“ nach Norddeich ein. Die Idee: Die einen zaubern gern Leckeres für den Gaumen, die anderen haben eine nette Geschichte, die sie vorlesen möchten, ein Lied zum gemeinsamen Singen oder einen für alle leicht zu erlernenden Tanz. Alles soll und darf möglich sein beim „Füreinander“ in Norddeich.
Besondere Akzente werden am Donnerstag, 8. September, gesetzt. Pastorin Heidrun Ott lädt zusammen mit der psychologischen Beratungsstelle Norden ab 19.30 Uhr zu einem Gottesdienst für Trauernde in die Norder Ludgerikirche ein, wo der Trauer Raum gegeben werden soll und das Füreinanderdasein im Mittelpunkt steht. Denn gerade in der Trauer seien Menschen vielfach einsam und allein, heißt es im Flyer zur Diakoniewoche. - Am selben Abend ist Marius Blümel, nach Angaben von Nordens Superintendent Helmut Kirschstein ausgewiesener Experte in Sachen Katastrophenhilfe, aktuell in Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, zu Gast im Norder Mittelhaus. Normalerweise trifft sich hier der Ludgeri-Männerkreis, an diesem Abend sind ab 20 Uhr auch Frauen willkommen.
Das Mit- und Füreinander in den Mittelpunkt stellt nicht nur in der Woche der Diakonie der Osteeler Kindergarten. Am Freitag, 10. September, sind Eltern eingeladen, sich am Adeweg ab 8 Uhr beim gemeinsamen Frühstück untereinander auszutauschen.
Zum Abschluss der Woche schließlich lädt Pastorin Cordula Trauner am Sonntag, 11. September, nach Dornum zum Gottesdienst ein.
Gerade in Zeiten der Individualisierung, sagt Superintendent Kirschstein, sei es wichtig, mit dem „Füreinander“-Motto ein anderes Zeichen zu setzen, zumal aktuell so viele soziale Probleme auf die Menschen zukämen. Die Kirche werde daran gemessen, für andere Menschen da zu sein. Die professionelle Arbeit durch die Diakonie sei ein fester Bestandteil des Ganzen, kirchengemeindlicher Einsatz und professionelles Engagement gehörten zum Wohl des Mitmenschen und der Gesellschaft zusammen – auch das solle die „Woche der Diakonie“ deutlich machen.
[ Mit herzl. Dank an den OSTFRIESISCHEN KURIER (Text & Foto ]