Demokratiefest in Norden

Norden, 24. September 2024

Vielfalt leben – Demokratie gestalten

Ein fröhliches Fest hat viele Menschen auf dem Norder Mittelmarkt zusammengeführt und gezeigt, wie bunt und vielfältig ihr Engagement für unsere Demokratie ist. Dafür danke ich allen Beteiligten sehr herzlich, sagte rückblickend Christian Neumann, Superintendent des Kirchenkreises Norden und Veranstalter des Demokratie-Festes, zu dem am Internationalen Tag der Demokratie am Sonntag, 15. September, mehr als 40 gemeinnützige Vereine, Non-Profit-Organisationen, Parteien, Verbände, Kirchengemeinden und gesellschaftliche Gruppen eingeladen hatten. Hunderte von Bürgerinnen und Bürgern versammelten sich, um die Werte der Demokratie zu feiern und sich aktiv zu engagieren. 

Ein ökumenischer Gottesdienst in der Ludgeri-Kirche bildete den Auftakt der Veranstaltung. Und bereits in ihrer Begrüßung machte Pastorin Katrin Krüger deutlich, was das Thema des Tages sein würde, als sie aus der Weihnachtsansprache von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier aus dem Jahr 2019 zitierte: „Wir brauchen die Demokratie – aber ich glaube: derzeit braucht die Demokratie vor allem uns!“ In seiner Predigt erinnerte Superintendent Neumann daran, wie nach biblischer Überlieferung Mose die 10 Gebote auf dem Berg Sinai von Gott erhalten hatte, um damit das Leben und Zusammenleben der Menschen in Freiheit zu gestalten. „Der Gott der Bibel ist ein Gott des Rechts und der Gerechtigkeit.“, sagte Neumann. Menschen hätten sich zu allen Zeiten an Gott gewandt und sich auf ihn berufen, deshalb sei es für Christen wichtig, sich für ein gutes Recht der anderen Menschen mit einzusetzen. „Wir haben viel einzubringen in die Gesellschaft und sollen ein Segen sein für die Menschen“, appellierte Neumann. „Recht und Liebe müssen zusammen gehen, dann wird aus dem du sollst ein du wirst.“. Besonders bewegend war der Moment im Gottesdienst, als Kinder der katholischen Gemeinde auf Plakaten die Rechte der Kinder in die Gemeinde hineintrugen. Momentan sind die Rechte der Kinder im Grundgesetz, das in diesem Jahr seinen 75. Geburtstag feiert, nicht explizit enthalten. 

Das Bühnenprogramm auf dem Mittelmarkt begann mit dem Kinderrechtelied, vorgetragen vom Kinderchor des Kinderschutzbundes. An die Begrüßung von Superintendent Christian Neumann schlossen sich Grußworte des Norder Bürgermeisters Florian Eiben und der Jugendbürgermeisterin Merle Gatena an. Rundherum wurden an den zahlreichen Ständen der Vereine, Kirchengemeinden, Parteien, Organisationen, Verbände und gesellschaftlichen Gruppen für die Besucherinnen und Besucher Mitmach-Aktionen angeboten. Es gab Möglichkeiten, sich zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.

Das Bühnenprogramm gestalteten musikalisch das Norder Stadtorchester, sowie die Gruppen „Vielsaitig“ und „Crosswalk“. Beiträge des Arbeitskreises Synagogenweg und der Ländlichen Akademie Krummhörn erhielten großen Applaus des Publikums. Die Moderatoren Katja Miehler und Martin Albers stellten dazwischen Norder „Alltagsheldinnen und -helden“ vor, die zu ihrem Engagement für die Demokratie und das Gemeinwesen interviewt wurden. Im Markt-Pavillon zeigte die Dokumentationsstätte Gnadenkirche Tidofeld die Ausstellung „In Huus“, sprach im Zeitzeugeninterview mit Flüchtlingen und gestaltete mit Kindern Bilder zum Tagesthema. Für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt.

Zeitgleich zum Fest der Demokratie fand in Norden das traditionelle Westerstraßenfest statt, mit dem man sich verband, indem für den zugehörigen Trecker-Korso ein eigener Demokratie-Wagen gestaltet wurde. Mehrere Klassen der Conerus-Schule hatten diesen gemeinsam mit Berufsschulpastor Roger Gehlen entworfen. 

Marika Cuno, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Norden