Zum Tag für Kirchenvorstände im Kirchenkreis Norden hatte Superintendent Christian Neumann am 14.9.2024 alle Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher herzlich eingeladen, die bei der Kirchenvorstandwahl im März 2024 neu oder wiedergewählt worden waren. Ort der Tagung war das Ulrichs-Gymnasium in Norden. Die Arbeit eines Kirchenvorstandes umfasst eine große Themenvielfalt. Um zu erfahren, wo Unterstützung zu finden ist, wer fachlich beraten kann und wie man sich eigentlich im durchstrukturierten „System Kirche“ zurechtfindet, boten die Mitarbeitenden des Evangelisch-lutherischen Kirchenamtes Aurich am Vormittag vier Workshops zu den Themen Bau, Finanzen, Friedhof und Kirchliche Strukturen an. Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Mensa des Ulrichs-Gymnasiums, führte Christian Neumann in eines der großen Zukunftsthemen ein: die Gebäudebedarfsplanung. „Bis 2035 - das ist Übermorgen - wird die Landeskirche Hannovers voraussichtlich 30% weniger Mitglieder haben und somit 50% weniger Finanzkraft.“, referierte der Superintendent. Der Kirchenkreis Norden verliere derzeit 1000 Mitglieder pro Jahr, Tendenz steigend. Die 19 Gemeinden seien Eigentümer ihrer Gebäude, deshalb müssten vor Ort Entscheidungen getroffen werden. Als Leitlinie solle dabei gelten, den Bedarf an Gebäuden von der inhaltlichen Arbeit her zu denken. Visionskraft und Transparenz seien im Prozess der Gebäudebedarfsplanung und im Miteinander nötig, und „nicht handeln ist auch handeln“, unterstrich Christian Neumann.
Schmerzhafte Einschnitte sollen solidarisch getragen werden. Inhalte, Gebäude, Personal und Finanzen gelte es in Einklang zu bringen. Einen ersten Schritt dahin unternahmen die Kirchenvorstände daraufhin in vier Gruppen entsprechend der Regionen im Kirchenkreis: Land, Stadt, Brookmerland und Inseln. Unter der Fragestellung „Welche Kriterien wollen wir überhaupt anlegen bei der Beurteilung unserer Gebäude und mit welcher Priorität?“, wurden vorgeschlagene Kriterien diskutiert. bewertet und durch weitere eigene Kriterien von den Kirchenvorstehern ergänzt. Im Plenum stellten die Regionen sich ihre Ergebnisse schließlich gegenseitig vor. Superintendent Neumann erläuterte anschließend das weitere Vorgehen. Es werde in sogenannten regio-lokalen Tandems weitergearbeitet, bestehend aus einem Kirchenvorsteher und einer Pfarrperson pro Gemeinde. Darüber hinaus werde eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Der Tag für Kirchenvorstände wurde von diesen durchweg positiv beurteilt. Man habe viel erfahren und sei gemeinsam auf einem guten Weg. In der Ludgeri-Kirche fand abschließend ein gemeinsamer Gottesdienst mit Abendmahl statt, der von Regionalbischöfin Sabine Schiermeyer gehalten wurde. (ökn)
Marika Cuno, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Norden