Orgelkonzert „U30“ in Marienhafe
Am Sonnabend, den 26. August 2023 haben rund 90 Besucherinnen und Besucher den Weg in die Kirche Marienhafe gefunden und ein besonderes Konzert an der 310 Jahre alten HolyOrgel erlebt. Fünf junge Organisten aus der Region haben die Zuhörer auf eine musikalische Zeitreise mit genommen und Werke von alten Meistern bis hin zu Pop- und Filmmusik erklingen lassen.
Nach dem der Organist der Marienkirche Ocko Grensemann das Konzert tänzerisch mit dem Stück „Brande champanje“ aus dem späten 16. Jahrhundert eröffnet hat, begrüßte Ingo Valentin die Gäste. Er erklärte, dass die Orgel 1713 vom Orgelbauer Gerhard von Holy vorne in der einst großen Basilika aufgebaut wurde. Im Zuge der Verkleinerung der Kirche zog diese 1831 auf ihren heutigen Platz der Westempore.
Ilona Hedemann zeigte dann, dass sich auf der Barockorgel auch Musik aus der Romantik darstellen lässt und präsentierte mit Variationen über den Choral „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ die verschiedenen klanglichen Facetten der Orgel. Auch Christian Besel zeigte eindrucksvoll die schönen Flöten- und Zungenstimmen der Orgel mit Variationen von Pachelbel über „Was Gott tut das ist wohlgetan“.
Wie angekündigt, konnten die Besucher am Eingang einen Wunschchoral aufschreiben, der dann im Verlaufe des Konzertes gezogen wurde. Wie bereits im Jahr 2019 kam dabei der Choral „In dir ist Freude“ heraus, den Besel an der Orgel begleitete und von den Anwesenden sangeskräftig mitgesungen wurde.
Zwischen der klassischen Orgelliteratur tauchten die Besucher mit Ingo Valentin zusammen in die Klänge aus den Kinofilmen „Jurassic Park“ und „Fluch der Karibik“. Auch bei dem schwungvollen Lied „Wake Me Up“ lässt sich die über 300 Jahre alte Damen nicht bitten und zeigt einmal mehr, wie vielfältig dieses Instrument ist.
Im Verlauf des Konzertes moderierte Ocko Grensemann durch den Abend und stellte die einzelnen Musikerinnen und Musiker vor. Alda Luiken aus Arle erzählte, dass Sie nach der Konfirmation mit dem Orgelspiel begonnen hat und vorher bereits das Klavierspielen erlernt hatte. Sie findet das klangliche Volumen der „Königin der Instrumente“ beindruckend und die Möglichkeit abwechslungsreich verschiedene Genre spielen zu können.
Christian Besel, der sich als Orgelbauer auch besonders gut mit dem technischen Hintergrund auskennt, findet besonders die klanglichen Facetten und Möglichkeiten des Instrumentes reizvoll. Dies teilte auch Ingo Valentin, der noch erwähnte, dass auch die Tätigkeit als Organist sehr vielseitig und spannend ist. Als Kirchenmusiker begleitet man musikalisch die Gemeinde durch das Kirchenjahr hindurch und die Menschen in den verschiedenen Lebenslagen.
Ilona Hedemann erklärte, dass jede Orgel verschieden ist und man sich häufig erst auf einer Orgel gut vorbereiten und einstellen muss.
Pastor i.R. Diedrich Neemann, der derzeit die Vakanzvertretung der Kirchengemeinde übernimmt, lobte am Ende die Initiative der jungen Musikerinnen und Musiker. Schließlich gäbe es viele Kirchen in denen Orgelbauer Instrumente gebaut haben, die auch gespielt werden müssten. Es ist ein hoffnungsvolles Zeichen für die Kirche, dass es noch Nachwuchs gibt und erfreute sich, dass dieser so vielseitig und bunt ist.
Alda Luiken sorgte am Ende für den musikalischen Abschluss mit einer Choralbearbeitung über „Lobe den Herren, den mächtigen König der Ehren“ und zeigte mit Leichtigkeit Ihr gutes Können an dieser besonderen historischen Orgel.
Bei dem Konzert wurde um eine Spende gebeten, die je zur Hälfte als Notengeld für die Musiker und für die Psychologische Beratungsstelle der Diakonie Norden vorgesehen ist. Eine wichtige Aufgabe, die die Herausforderung der Zeit annimmt und bei der versucht wird, Lebenszusammenhänge zu verstehen und Möglichkeiten für Veränderungen aufzuzeigen. Die Organisten hoffen, dass auch die Musik Trost und Freude schenken kann und freuen sich, dass 534,45 Euro zusammengekommen sind.
Bericht: Ingo Valentin