Sitzung der Kirchenkreissynode am 21.11.2024
Am Donnerstag, 21.11.2024, tagte die Synode des Kirchenkreises Norden im Gemeindehaus in Marienhafe. Nach einer Begrüßung durch den Synodenvorsitzenden, Theo Weber, hielt Pastor Clemens Niemann eine Andacht. Im Anschluss daran, stellte sich die neue Geschäftsführerin des Diakonischen Werks Norden, Christina Hoyer-Saad, vor.
Christiane Elster, Pastorin in Norddeich und in der Andreas-Gemeinde, war vom Konvent des Kirchenkreises zur 2. Stellvertretung des Superintendenten gewählt worden. Dieses wurde von der Synode bestätigt. Es folgten die Abschlussberichte der Ausschüsse für Bau, Stellenplanung, Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung, Diakonie, Kinder, Jugend und Schule, Eine-Welt und Gemeindeaufbau und Mission.
Haushalt
Kirchenamtsmitarbeiterin Heike Warfsmann erläuterte anschließend den Haushaltsplan für 2025/26, und den Jahresabschluss für das Jahr 2023, der einen großen Überschuss von 732.911,32 € aufwies. Diese Summe sei hauptsächlich durch die Minderausgaben aufgrund der vielen Vakanzen sowie Mehreinnahmen bei den Pachten entstanden. Weitere Minderausgaben ergaben sich bei den diakonischen Einrichtungen, dem Kirchenamt und der MAV, sowie Mehreinnahmen durch die Landeskirche.
Ephoralbericht
Superintendent Christian Neumann begann seinen Ephoralbericht mit der Jahreslosung “Alles was ihr tut, geschehe in Liebe“ (1. Korinther 16,14). Daran anschließend bedankte er sich bei den „alten“ und „neuen“ Kirchenvorständen: „Sie sind mit dem Herzen dabei.“ Im März hatte die Kirchenvorstandswahl stattgefunden mit einer erhöhten Wahlbeteiligung um 10%. In allen Gemeinden seien arbeitsfähige Kirchenvorstände entstanden, denen der Superintendent zurzeit einen Erstbesuch abstattet. Im Blick auf die Personalia konnten vier Pfarrstellen neu besetzt werden. In Marienhafe Pastor Klemens Niemann und Pastor Stefan Schneider, in Berumerfehn Pastor Simon Schupetta und in Ludgeri Norden Pastorin Katrin Krüger. Derzeit gäbe es Vakanzen in Ludgeri I (25%), Dornum-Resterhafe (50%) und in Hage IV (100%). Die Pfarrstelle in Hage werde ab dem 1.2.2025 mit Pastorin auf Probe, Franziska Lammers, besetzt. Darüber hinaus seien eine 100% Springerstelle und die Stelle eines/r Sozialpädagogen im Jugendhaus Dornum unbesetzt. Im Hinblick auf die Vakanzen nahm Neumann noch einmal Bezug auf den Überschuss des Jahresabschlusses für das Jahr 2023. Dieser Überschuss sei in hohem Maße von denen erarbeitet worden, die zusätzlich zu ihrer eigenen Arbeit noch Vakanzvertretungen übernommen hätten. Es müsse dringend überlegt werden, wie mit immer mehr und längeren Vakanzen umzugehen sei, denn bereits jetzt seien ihm deutlich Überlastungsanzeigen signalisiert worden. Überaus positiv bewertete der Superintendent die Pfarrstelle in der Altenseelsorge, die Pastorin Heidrun Ott innehat. Das dazu von Ott ausgearbeitete Konzept sei von der Landeskirche als vorbildlich bezeichnet worden und nun in der zielstrebigen Umsetzung. Auch die Arbeit des Kirchenkreisjugenddienstes unter der Leitung von Diakonin Sandra Thies wurde gewürdigt. Fahrten und Fortbildungen für Jugendliche seien nachgefragt, die Vernetzung in die Fläche des Kirchenkreises werde intensiviert und ebenso die Digitalisierung, über die gerade junge Menschen erreicht würden. Des Weiteren wies Neumann auf das 10jährige Jubiläum des Kita-Verbandes Ostfriesland Nord hin, zu dem 29 Einrichtungen zählen, in denen 1.700 Kinder von 450 Mitarbeitenden betreut werden. “Unser größter kirchlicher Arbeitsbereich!“ Nachdenklich stimmte die Synodalen die Aussage Neumanns, dass der Kirchenkreis Norden alle 2 Jahre eine Kirchengemeinde (-2.000 Mitglieder) verliere. „Nach der jüngsten Kirchenmitgliedschaftsuntersuchung bezeichnen sich 80 % unserer Mitglieder als „nicht religiös“. Hauptgründe, warum diese an einer Kirchenmitgliedschaft festhielten, sei die Arbeit der Diakonie, die als wichtig und wertvoll angesehen werde, und der Wunsch nach einer kirchlichen Trauung, Beerdigung oder einer Taufe. Dass die Arbeit im Kirchenkreis auch über diesen hinaus wirksam ist, wurde an Beispielen wie der aktiven Partnerschaftsarbeit, United4Rescue, dem Friedensort Gnadenkirche Tidofeld – Forum Boatpeople und dem Demokratiefest deutlich. Mit persönlichen Worten schloss Neumann seinen Bericht: „Ich bin gern hier im Kirchenkreis. Danke für die Zusammenarbeit. Ich freue mich, mit Ihnen Kirche zu gestalten. - „Prüft alles, und das Gute behaltet.“ (Jahreslosung 2025 – 1. Thess. 5,21)“
Gebäudebedarfsplanung
Die Gebäudebedarfsplanung im Kirchenkreis schreitet weiter voran. Die Landeskirche gibt künftig nur noch Zuweisungen in diesen Bereich, wenn eine solche Planung vorliegt. Derzeit werden in den vier Regionen Land, Brookmerland, Stadt und Inseln, Kriterientabellen entwickelt, die zur Bewertung der einzelnen Gebäude beitragen sollen. Der Superintendent wies darauf hin, dass die Gemeinden die Eigentümerinnen der Gebäude seien und die Kirchenvorstände die Verantwortung dafür trügen. Sie entscheiden, wie vor Ort weiter vorzugehen ist. Ziele seien, die Gebäude von den Inhalten her zu denken, kreative Gedanken und Vorschläge zu finden und einen Prozess transparent und miteinander zu gestalten. „Es geht darum, wohin künftig das Geld fließt“, sagte Neumann, und „schmerzhafte Einschnitte werden solidarisch getragen.“
Schutzkonzept
Im Mai 2024 hatte die Synode das Kirchenkreis-Schutzkonzept mit Änderungen beschlossen.
Das aktualisierte Schutzkonzept ist allen Kirchengemeinden und Einrichtungen zugegangen mit der Bitte, die jeweiligen eigenen Schutzkonzepte daraufhin zu überarbeiten bzw. zu erstellen. Das Schutzkonzept und weitere Hilfsangebote sind auf der Homepage des Kirchenkreises unter „Prävention & Hilfe“ veröffentlicht. Mit den Multiplikatorinnen Sandra Thies und Karin Rosenberg-Zimmermann ist das Schulungsangebot im August 2024 angelaufen. Die Einrichtungen des Kirchenkreises haben ein Schutzkonzept vorgelegt bzw. sind in der Erarbeitung. Etwa Zweidrittel der Gemeinden haben bis jetzt ein beschlossenes Schutzkonzept vorgelegt Die anderen sind in bzw. kurz vor Ende der Erarbeitung. Der Superintendent wies darauf hin, dass mit der Erstellung des Schutzkonzeptes und der absolvierten Schulung das Thema sexualisierte Gewalt nicht fertig bearbeitet sei. „Es gilt nun, im Miteinander eine neue Haltung zu etablieren.“
Neubildung der Synode
Am Ende der letzten Sitzung der Kirchenkreissynode in dieser Legislatur 2018-2024 wurden die ausscheidenden Mitglieder mit herzlichem Dank und einer Urkunde der Landeskirche verabschiedet. (Foto)
Die neue Synode wird sich gemäß der im Mai beschlossenen Hauptsatzung verkleinern. Sie besteht dann aus 50 gewählten Mitgliedern und 15 Berufenen. In einem Gottesdienst am 25.1.2025 in Großheide werden die neuen Synodenmitglieder verpflichtet, dazu sind auch die ausscheidenden eingeladen. Die konstituierende Sitzung wird am 27.02. um 16 Uhr stattfinden.
Marika Cuno, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises Norden